EU beschließt Verbot ab 2027 – Folgen für Kälteanlagen- und Wärmepumpen-Branchen

Brüssel: Die Europäische Union (EU-Kommission) hat im Oktober 2023 auf ein neues Verbot der bisherigen F-Gase in Wärmepumpen und Kälteanlagen verständigt. Die F-Gase sind die Nachfolger der inzwischen weitgehend verbotenen FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) in Kältetechnischen Anwendungen. Die FCKW-Stoffe waren besonders für die Zersetzung der erdumspannenden Ozonschicht verantwortlich und fanden sich auch als Treibmittel in Sprays.

Europäisches Parlament und Rat einigen sich auf gemeinsamen Entwurf der neuen F-Gas-Verordnung. Dem bisher unveröffentlichten Text müssen Parlament und Rat noch formal zustimmen, bevor die neuen Regelungen Inkrafttreten können. Quelle: Umweltbundesamt

Die neue EU-Verordnung soll ab dem Jahr 2027 bewirken, dass die betroffenen Kältemittel vom Markt genommen werden. Das häufigste Kältemittel ist das R32 – zu finden in

  • den Kälteanlagen in Gebäuden,
  • den Klimaanlagen in Autos,
  • in Wärmepumpen.

Beispielbild einer Kälteanwendung

 

Zukünftige Verwendung von Kältemitteln

Die neue EU-Verordnung sieht einen Abkehr von den bisherigen Kältemitteln fest.

  • ab 2027: Verbot für Kältemittel, die ein Treibhausgaspotenzial (GWP) von über 150 haben, die betroffene Kältemittel verschwinden vom Markt
  • ab 2025 sind alle nicht-natürlichen Kältemittel verboten
  • ab 2050: Totalverbot von F-Gasen in der EU.

Die F-Gase sind alle künstlichen Ursprungs und haben ein sehr hohes GWP-Potential und haben ein um das 600-fache erhöhtes Potenzial zur Erderwärmung im Vergleich zu CO2. Als Kältemittel in der neuen EU-Verordnung kommen nur noch Kältemittel in Betracht, welche natürlichen Ursprungs sind, also nicht künstlich hergestellt werden und somit die Verfügbarkeit durch die Kältemittel-Anwendung nicht erhöhen.

Die folgenden bekannten Kältemittel erfüllen die Anforderungen der neuen EU-Verordnung:

  • CO2 selbst
  • Propan (R290)
  • Butan

 

F-Gase Verordnung auf Kälteanlagen und Wärmepumpen

Die Klimaanlagen- und Wärmepumpen-Produktion muss auf die neuen Kältemittel umgestellt werden. Die Marktverfügbarkeit dieser zukunftsfähigen Anwendungen ist noch nicht im breiten Umfang gegeben, also nur Schrittweise verfügbar. Im Markt verfügbar sind bereits erste Anwendungen mit dem zukünftigen Kältemittel Propan (R290). Die neue Schwierigkeit in der Anwendung des Kältemittels R290 ist dessen Explosiv-Gefährdung.

Die steigenden Sicherheitsanforderungen bei der Anwendung von R290 darf nicht 
unterschätzt werden.

 

Die neue EU-F-Gas-Verordnung werden Treibhausgas-Emissionen reduziert

Die behandelten Fluorierten F-Gase sind allesamt künstlich erzeugt und kommen so in der Natur nicht vor und sind für ca. 2,5% der Treibhausgasemissionen innerhalb der EU in Kältetechnik, Klimaanlagen und Wärmepumpen aus. Darüber hinaus werden sie in  Brandschutzmitteln und Schaumstoffen genutzt. Der Ersatz der F-Gase ist laut EU erforderlich, um einen entsprechenden reduzierenden Beitrag zu den Klimazielen der EU zu leisten.