Elektrisches Fliegen – wieder einen Meilenstein weiter: Erstflug in Memmingerberg

Der Weg eines Projektes in ein Neuland ist steinig. 
Von einem Meilenstein zum Nächsten.
Paul Eschbach

Der ELEKTRA TRAINER von ELEKTRA SOLAR GmbH hob am 29. Juni 2022 zum ersten mal in den Himmel über dem Flughafen Memmingen in Memmingerberg im Allgäu ab. Ein wichtiger Meilenstein zur Zulassung als Ultraleicht Flugzeug (UL) mit rein elektrischem Antrieb ist vollbracht.

Glückwunsch an Calin Gologan, Gründer und CEO
Glückwunsch an Konstantin Kondak, CEO
Glückwunsch an Uwe Nortmann, Testpilot
Glückwunsch an das ganze Team der Elektra Solar GmbH

Am 1. APRIL 2022 wurde der zweisitzige ELEKTRA TRAINER in der Flugwerft Schleißheim in der Roll-Out Feier der Fachpresse als eines der ersten in Deutschland verfügbaren Elektroflieger vorgestellt. Jetzt freut sich die Geschäftsführung Calin Gologan und Konstantin Kondak über den erfolgreichen Erstflug.

Daumen nach oben!

 

Vom Roll-Out zum Erstflug

Die Zulassung eines neuen Ultraleichtflugzeuges wird intensiv von den Experten des DULV DEUTSCHER ULTRALEICHTFLUGVERBAND e.V. begleitet und die vorgeschriebenen Fähigkeiten und Eigenschaften genauestens überprüft. Nach dem Roll-Out fanden insbesondere die Festigkeitsnachweise als rechnerische Nachweise und deren Überprüfung durch realistische Belastungsversuche am Tragflügel und am Rumpf statt.

Weiterhin findet die gesamten Systemtests am Boden, der Avionik, der Elektrik statt. Erst dann bewegt sich das neue Flugzeug auf der Runway mit langsamen und schnellen Bewegungen zum Überprüfen der Aerodynamik, der Klappen und aller Antriebskomponenten. Als Testflugingenieur sitzt Uwe Nortmann auf dem Pilotensitz, ein äußerst erfahrener Flugingenieur noch aus der Dornier GmbH.

Jetzt ist alles vorbereitet und die beiden Geschäftsführer und der Testpilot sind sich ihrer Sache sicher – alles wird gut passen, so lautet die Vorhersage.

 

Fachpresse sind zum Erstflug mit eingeladen

Der Roll-Out in der Flugwerft Schleißheim hat schon viele Pressevertreter der Fachpresse interessiert, bei solchen Ereignissen mit dabei sein zu können, so kamen auch wieder ebenso viele Medienvertreter nach Memmingerberg um einen der ersten Elektroflieger beim Erstflug über dem Allgäuer Himmel mit bewundern zu können. 

Die Luftfahrt muss in Zukunft auch andere Wege gehen, genauso wie andere Verkehrsbereiche und Wirtschaftszweige. Das Zeitalter des Verbrennens von fossilen Treibstoffen hatte die längste Zeit Bestand.

Der Übergang in das elektrische Fliegen geht nicht auf einen Satz, dazu sind die technischen Herausforderungen noch groß genug. Schritt für Schritt und dort zuerst, wo das technologische Profil am besten zum Anwendungsprofil passt – so geht ein Technologiewandel von statten.

 

Calin Gologan stellt als Gründer und CEO das neue Flugzeug der Presse vor

Die Erwartungen sind an dem Tag des Erstfluges immer hoch und die Mannschaft ist gespannt, ob auch alles so funktioniert wie vorbereitet. Der neue ELEKTRA TRAINER ist speziell für die Flugschulen mit Anfängerschulung interessant, da das Geräuschniveau selbst bei Volllast sehr, sehr leise ist, sind doch die meisten Flugplätzt mit restriktiven Lärmauflagen konfrontiert.

Das technologische Profil dieses Flugzeuges wird vor allem durch seine ausgezeichnete aerodynamische Auslegung, ähnlich wie ein Segelflugzeug mit einer hervorragenden Gleitzahl geprägt. Wenig Widerstand erfordert eine geringe Antriebsleistung mit kleinen und leichten Elektromotore und einer überschaubaren und geringeren Batteriekapazität, die sich auch schnell wieder aufladen lässt. Calin Gologan kommt mit diesen technischen Parametern sichtlich ins schwärmen. Die konstruktiven Auslegungen bedingen sich gegenseitig und wirken in ein hoch effektives Gesamtkonzept zusammen.

 

Nun ist es soweit – Uwe Nortmann steht mit dem ELEKTRA TRAINER am Rollhalt und wartet auf die Freigabe vom Tower

Es ist ein heißer Sommertag, Nachmittags um 16.00 Local Time. Die Fachpresse wurde vom Flughafen extra zu einer Position gebracht, von der aus die TeilnehmerInnen den gesamten Flug sehr gut beobachten konnten.

Der ELEKTRA TRAINER rollt an und nimmt immer mehr Fahrt auf.

Airborne!
Die beiden Räder sind in der Luft!

 

Die Feldlärchen übertönen das Startgeräusch des ELEKTRA TRAINER komplett

Wie leise das Flugzeug ist. Kein Motorgeräusch ist zu hören, nur etwas Geräusch vom Verstell Propeller – das wars. Mit ordentlich Höhengewinn zieht Uwe Nortmann den UL in die Platzrundenhöhe und in den rechten Gegenanflug zurück um dann einen niedrigen Überflug zurück zur wartenden Fachjournalisten Gruppe zu kommen.

Der erste Überflug findet in High-Speed Konfiguration statt. Stabil, sicher und vor allem leise auch bei hoher Fluggeschwindigkeit sind für ein Luftfahrzeug ungewohnte Eigenschaften. Daran werden wir uns noch gewöhnen müssen ;-).

Im rechten Gegenanflug wechselt Uwe Nortmann in die Langsamflug Konfiguration mit ausgefahrenem Fahrwerk nahe der Landegeschwindigkeit bei ca. 90 km/h.

 

Alles sicher und im erwarteten Bereich der Flugeigenschaften

Zum Abschluss gesellt sich zum ELEKTRA TRAINER noch ein Fotoflugzeug in einer vorbereiteten und abgesprochenen weiten Formation, um von diesem wichtigen Ereignis auch entsprechende Fotos aus des Flugzeug Perspektive zu haben.

Nach einem Vollkreis über dem Flugplatz trennt sich diese lose Formation wieder und der ELEKTRA TRAINER kommt zur Landung.

Das obligatorische Vorbeirollen an der wartenden Fachpresse schließt diesen Erstflug des ELEKTRA TRAINER sehr erfolgreich ab.

 

Statement vom Testpiloten Uwe Nortmann nach dem Erstflug

Das Flugzeug hat sich entsprechend der Erwartungen in der Luft verhalten und zeigt ein sehr angenehmes und stets gutmütiges verhalten in der Luft.

Der ELEKTRA TRAINER macht echt Spaß beim Fliegen.
Uwe Nortmann

Als erste Gratulanten sind die beiden Geschäftsführer Calin Gologan und Konstantin Kondak an dem Flugzeug und beglückwünschen Uwe Nortmann zum erfolgreichen Erstflug.

Der erfolgreiche Erstflug ist das Ergebnis der Arbeit des ganzen Teams aus allen unterschiedlichen
technischen Disziplinen. So konnte ein neuer Meilenstein für ELEKTRA SOLAR GmbH im elektrischen
Fliegen begangen werden.
Calin Gologan, CEO

 

Der ELEKTRA TRAINER hat seine Flugtüchtigkeit bewiesen

Jetzt beginnen die Arbeiten zum Aufbau der Kleinserienfertigung des neuen Flugzeugs. Zielmarkt in Deutschland sind die Flugschulen, die zum einen meist nur eine einfache Infrastruktur haben und zum anderen mit starken Lärmauflagen im Flugbetrieb eingeschränkt sind, da können elektrische Flugzeuge gerade auch in der Pilotenschulung einen wichtigen und vor allem wirtschaftlichen Beitrag zum Flugbetrieb liefern.

Die Flugstunde des ELEKTRA TRAINER soll unter 60 €/Stunde liegen. Es drehen sich außer dem Elektromotor keine Bauteile die einer Wartung bedürfen. So sinkt der Wartungsaufwand gegenüber einem kolbengetriebenen Flugzeug erheblich – das führt zu niedrigen Kosten.